Hawaii Reloaded – Das erste Wochenende in Waikiki

Hawaii Two-O Reloaded Logo with palm tree and frangi
Sonntag, 1. September 2019
Das Wiedersehen mit Waikiki – eine kleines Best of früherer Besuche
Man könnte sich an dieses Sonnenaufgangspanorama gewöhnen, ans Schlafen bei offenen Vorhängen, um dieses keine Sekunde aus den Augen zu verlieren (was angesichts meines Jetlags tatsächlich fast jede Sekunde möglich wäre, da die Augen nie länger als 10 Minuten am Stück zufallen), an die Glücksgefühle beim Einatmen der tropischen Morgenluft, durchsetzt mit ersten Benzinwölkchen, salziger Luft und ganz viel Aloha.
Ich bin mitterweile stolze Besitzerin von 2 Schwimmreifen (ja, 2, weil nämlich gefunden, einer kaputt und für Upcycling-Ideen perfekt, einer intakt zurückgelassen worden und für Badeambitionen ideal), 2 riesigen Blasen an den Füßen, die das Gehen nicht gerade erfreulicher machen, und 2 neuen Büchern aus dem Tauschregal eines Nobelhotels am Strand, das ich auf meinen Spaziergängen hier schon oft nur wegen der kleinen Bücherhütte angesteuert habe.
Zum kleinen ersten Best of gehören Dinge, wie das Heimsuchen lieb gewonnener Plätze und Läden, aber auch Neues, wie etwa der Besuch des gerade stattfindenden Hula-Festivals, das Entdecken einer marktähnlichen Souvenireinkaufsstraße mit witzigen Dingen, ein erster Besuch des Udon-Lokals um die Ecke von meinem Apartment, wo außer am Sonntag um 17 Uhr (warum auch immer) noch nie weniger als 50 Personen angestellt waren. Hier gibt es in Selbstbedienung authentische Udon-Variationen sowie diverse Tempurateig-Häppchen. Weil ich so unentschlossen bin, beschließe ich einfach, das zu nehmen, was der junge Mann vor mir nimmt – also in der kleinen Portion, die immer noch riesig ist. Danke, Facebook, dass du mich zuhause fragst, wie es mir bei Marukame Udon Waikiki gefallen hat, denn in meinem Hunger hab ich nicht mal den Namen geistig notiert gehabt.


In der Früh weiterhin jetlaggeplagt früh hinaus, am palmen- und frangipanibaumgesäumten Ala Wai Kanal entlang nach Süden zur Kirche St Augustine by the Church (welche Akustik, welche tolle Musik, nur der bewaffnete Security-Heini befremdet ein wenig), dann zum Frühstück auf ein Breakfast Burrito ins Barefoot Beach Cafe und danach 3 Minuten entfernt zum Art on the Zoo Fence, wo Menschen ihre Kunstwerke (mehr oder weniger) verkaufen. Dann weiter zu Baileys, einem auf Vintage-Sachen, insbesondere Vintage-Hawaiihemden spezialisierten Laden, der so chaotisch angeräumt ist, dass das, was ich eigentlich suche, nicht vorhanden oder nicht zu finden ist. Also schon, aber Vintage-Postkarten zum Preis von 7-19 USD finde ich zum Verbasteln doch etwas zu luxuriös.Jetzt sind die Beinchen wirklich müde, also richtig wirklich müde und ich überdenke meine reservierte Haltung gegenüber neuen technischen Geräten und miete mir für 30 Minuten ein Citybike, das hier Biki heißt, radle couragiert und eilig (30 Min. sind ja nicht gerade lange) den Kanal entlang auf einem Radweg Richtung Ala Moana Shopping Center. Dann geht es allerdings auf vierspurigen Schnellstraßen dahin, und zwar ohne Radweg. Ich schlage mich tapfer, halte mich gut im Kampf gegen die Zeit und den Nieselregenschauer, der von den Bergen dahergeweht kommt und für eine wunderbare Abkühlung sorgt, finde sofort einen Platz in einer Parkstation für das Biki und bin bereit. Bereit für einen weiteren unserer zuhause gelösten Mystery-Aloha-Caches, mein fünfter, wie ich denke (wenn man von kleinen anderen Caches sowie 2 Challenges absieht). Das Shopping Center kostet mich wie immer den letzten Nerv – so verbaut, dass man sich nie zurechtfindet, dabei wollte ich eigentlich nur ein für mich bei dieser Filiale der Sand People (der beste Dekoladen der Stadt, bei weitem) reserviertes Holzbild abholen. Und bin bald so erschöpft, dass ich in der dortigen Mai Tai Bar auf einen traumhaften ersten Mai Tai, mit Erdbeerpüree und Limonade einkehre. Danach gehts zu Fuß am Kanal entlang zurück ins Apartment.

Die obligate Nachmittagssiesta dauert eine Stunde, dann weckt mich mein knurrender Magen. Da der Mom & Pop Store ums Eck nur Essbares hat, das altersmäßig mit den Vintage-Hawaiihemden aus den 50er-Jahren mithalten kann, scheidet diese fußfreundliche Versorgungslösung leider aus. Als ich also so die Kuhio Ave entlangbummle, fällt mir auf, dass das Straßenbild heute anders ist. Ach ja, vor dem legendären Udon-Laden stehen heute keine 50 Personen, sondern nur 7, mit mir bald 8. Danach heißt es: Sonntagabend zuhause, mal Blog schreiben, mich mit technischen Problemchen herumschlagen, da meine Supportorganisation Max jetzt definitiv schläft, und dann resigniert aufgeben. 

Überhaupt: Wir cachen ja hier quasi in Teamarbeit. Ich chatte Fragen nach Wien wie „wie weit entfernt in Metern sind denn 10 feet“, wenn so ein Hint enthalten ist, oder „Mist, da ist nix, schau du mal“ und sende ein Foto des Baums, in dem der Cache versteckt sein müsste. Dann finde ich ihn meist eh selbst, freue mich und Max schickt einen kleinen Screenshot von unserer Aloha-Cache-Lage.

 
Der Nachtrag zum Samstag: cachen bei einem traumhaften Spaziergang durch den Fort de Russy Park mit seiner irren Vegetation und Erkennen, dass die Plant Snap App bei drei Versuchen, ein einziges Blumenfoto zu identifizieren, drei verschiedene Lösungen anbietet und mich als botanischen Tropenlaien zurücklässt, ein bisschen Shopping-Beute machen, Besuch des Hula-Festivals, Aufsuchen von Gilligan’s Shrimp Truck an der Lagune, cachen, Siesta, Hula-Show am Kuhio Beach mit Sichelmond und vorherigem exzessiven Gischt-Watching, gefolgt von Poke Bowl und Brownie-Cheesecake auf meinem Lanai (Balkon). All die lustigen und schrägen Begegnungen (zb kommt in der Dusche heute aus beiden Hähnen sehr warmes Wasser, und ja, ich habe hier schon mal geduscht und kaltes Wasser zumischen können, oder wieso sind die Strände und Bänke am Ala Wai-Kanal vor allem am Sonntag so von Sandlern bevölkert?) müssen an dieser Stelle ausgespart werden, vielleicht findet sich langsam wieder ein Blogrhythmus, if and when sich das Problem mit dem endlos dauernden Foto-Upload lösen hat lassen.

Weil man aber gerade auf Reisen seinem Biorhythmus mehr folgen sollte als einem Blogrhythmus, hole ich mir jetzt etwas zu trinken und die zweite Hälfte von meinem Brownie Cheesecake, setze mich damit auf meinen Lanai und tue vielleicht kühne 7 Minuten nichts. Außer es fällt mir etwas anderes ein. Aloha!

PS Es fiel mir recht rasch etwas anderes ein. Schlaf nachholen – ganze 5 Stunden am Stück, und dann ist es 1 Uhr nachts und ich bin wieder hellwach…

 
Love Peace Aloha

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.