10 – Das Hasten der Zeit, das Kreischen der Vögel, das Triefen der Palmen, das Beschmutzen der Füße in nassen Flipflops

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Montag, 23.10.2017 – Das Hasten der Zeit, das Kreischen der Vögel, das Triefen der Palmen, das Beschmutzen der Füße in nassen Flipflops

Für heute ist leider Ganztagsstarkregen angesagt, was ich ein klein wenig ungerecht finde, denn wir befinden uns hier im Süden von Kauai am angeblich sonnigsten Plätzchen der Insel, wenn nicht aller hawaiianischen Inseln. Die Nacht wird laut: zuerst lautstarker Prasselregen, dann zur Dämmerung wie immer das laute Krähen und Kreischen der freilaufenden und freifliegenden Hühner, Hähne und sonstiger Luftgetiere. Die Vorhersage ist weniger erfreulich: Regen und Gewitter den ganzen Tag lang. Was machen angesichts so vieler noch unbesuchter Strände, Küstenabschnitte und Nature Trails? Der kluge Mann macht das einzig Richtige: er beginnt den Tag mit einem getoasteten Sourdough Bread, das von der kleinen Mai Tai-Orgie gestern Abend noch übrig ist, die kluge Frau nimmt einige Klebearbeiten am schönen Tagebuch vor. Und dann? Okay, mit einem Besuch des Postamts und der Suche nach einem Klebestift kann man sicher ein bisschen Zeit sinnvoll verwenden, notfalls auch mit der Beschaffung von mehr Mai Tai-Mix, aber das geplante Frühstück am Strand wird wohl definitiv ausfallen. Nicht, dass ich in diesem gemütlichen Apartment nicht einen ganzen Tag voll Muße verbringen könnte: sketchen, schönes Tagebuch, lesen…. aber die Zeit läuft uns hier auf Kauai einfach zu schnell davon.

Um 8 Uhr schüttet es immer noch. Ich spiegle dem Tag vor, mich für ihn bereit zu machen und werfe mich schließlich doch vom Nachthemd in Short und T-Shirt. Dermaßen schön gemacht, denke ich, könnte sich der Tag doch ein bisschen ins Zeug legen, oder riecht er womöglich mein doch nicht ganz so feines T-Shirt-Aroma?

Die Garden Island hat ihren Namen zurecht, keine Frage. So oft, wie hier von oben gegossen wird, kann sie nur grün sein. Wir überlegen in der Früh lange, ob wir überhaupt losziehen sollen – so stark und unerbittlich schüttet es. Ich brauche aber unbedingt einen neuen Klebestift und ein Postamt (welch wunderschöne Briefmarken es hier gibt, aktuell solche mit gezeichneten Bildern von mexikanischen Speisen!) und weil wir schon mal unterwegs sind und es gerade nur gelegentlich gießt, fahren wir doch zum Oasis in the Beach und teilen uns ein wunderbares Breakfast Wrap mit Meerblick.

Ein bisschen was geht noch: zum Beispiel das Ablegen und Mitnehmen von Travel Bugs in der Library von Kapaa. Und der Blick auf den Leuchtturm von Kiaulea, dessen Zugang montags aber leider gesperrt ist.

Huch, ein paar Sonnenstrahlen! Weiter in den witzig-schrägen Hippieort Hanalei. Wir werfen einen Blick in die Tahiti Nui Bar, wo einst George Clooney in „The Descendants“saß, ich verliebe mich in ein 1941 Woody Car „International“, was mich auf die Idee bringt, mir beizeiten ein neues, hippes Auto zuzulegen, wir fahren an den Strand von Hanalei und, weil es nur noch kurz nach Sonne aussieht, an den berühmten Schnorchelstrand Tunnels Beach.

Dieser ist nicht nur schwer zu finden, sondern wegen Sturm und dangerous currents leider auch gesperrt. Die Strecke hier an der Na Pali Coast mit ihrer gewaltigen Vegetation und den zahlreichen One Lane Bridges ist sensationell, die Schnorchelenttäuschung groß. Wir fahren zurück nach Hanalei, kehren bei Regen im Bouchons ein und sitzen und schauen hinaus in die nasse Welt, während wir ein „Bikini Blonde“-Bier und einen Mai Tai (what else?) genießen. Danach noch ein kurzer Spaziergang durch den Ort, große Beute bei Sandpeople für zwei Personen und dann machen wir uns auf den Heimweg.

In der Kapaia Stitchery erlege ich eine kleine Stoffbeute mit hawaiianischen Blumenmotiven, in einer entzückenden Kirche habe ich einen ersten spirituellen Moment (kleine Kärtchen „Leave a prayer“ laden ein, einen Wunsch zu hinterlassen), in der Koloa Rum Factory wird in einem anders gearteten spirituellen Moment für den Regenabend einschlägiger Vorrat gebunkert. Dann noch zu Safeway, wo wir als Unterlage für die Drinks Bagels und Humus kaufen und aus. Aus ist leider auch der Verkehrsfluss, alles steht im wieder stärker werdenden Regen. Wie gut, dass wir heute keine Butterfahrt machen und Butter unzerlaufen bis nach Hause bringen müssen. Und wie gut, dass es Island Radio auf 98,9 mit Hawaiian Reggae gibt!

Mit völlig schmutzigen Füßen – Gehen und Stapfen in Flipflops durch gatschige Lacken und Straßen macht unglaublich grindig – kehren wir heim, gerade rechtzeitig vor dem nächsten Starkregen. Wir sind zufrieden, dass wir unseren Ausflug doch gewagt haben, es war angesichts der heutigen Wetterprognose eigentlich trotz Schnorchelenttäuschung ein toller Tag. Und einen ganzen Tag haben wir ja morgen noch, bevor es nach Maui weitergeht… und jetzt: Prost, cheers und Okole Maluna!

vgbpage15 THE SPRINKLE OF ALOHA

 vgbpage15 LUCKY HAWAII
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 Stamps Hawaii Delicioso

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