Wären da nicht die Delfinsichtungen, also Sichtungen im Plural, Delfin im Singular, könnte man diesen Samstag in Naples als für floridianische Verhältnisse unspektakuär bezeichnen. Delfine aber können selbst Floridianer noch begeistern – anders als die omnipräsenten Palmen in etwa 78 Gattungsarten, Strände in 44 weißen Sandtönen und Moskitos mit 19 Bissarten. 

Nach dem Frühstück im netten Lemon Tree Hotel spazieren wir durch die noch ausgestorbene Old Town von Naples bis zum tollen Pier mit noch tollerem Strand und werden von besagtem Delfin beglückt, der direkt neben dem Pier seine Morgengymnastik macht.

Dann, es hat bereits knappe 40 Grad, fahren wir zum Barefoot Beach Preserve. Dieser Strand ist auch so toll kann aber mit den Beschreibungen nicht mithalten, was auch daran liegt, dass der Strand an diesem Samstag mit Prachtwetter dicht bevölkert ist, der Sandstreifen dafür aber etwas schmal ausgefallen ist.

Wir fahren weiter nach Fort Myers, wo ich mich vom Bastelladen AC Moore enttäuschen lasse und wir uns beim Panda Express in gewohnter Manier mit Orange Chicken und Beijing Beef stärken. Dann, heute haben wir auf Sparschiene gebucht, ins Hideaway Hotel, das nicht unbedingt als Hideaway im Sinn von Geheimtipp durchgeht, sondern sich eher verstecken sollte. Alles war hier einmal sehr bemüht, jetzt sitzt das Moskitogitter so schlecht, dass einen die Tierleins herinnen auffressen, beim Betreten des Badezimmers meint man, ins Untergeschoß durchzubrechen und auch sonst ist hier Improvisation angesagt.

Wir gönnen uns vor dem bevorstehenden abendlichen Gewitter eine Stunde am Pool, ehe wir noch eine kleine Erledigungsfahrt machen: einmal Abendessen kaufen im Super Target für die Zimmer-Mikrowelle, schmökern bei Barnes & Noble im Gewitter und ein kurzer Stopp inklusive Art Abandonment im danebenliegenden Michaels-Bastelladen. Dann wird im Hotelzimmer in der Mikrowelle wie schon einmal in Miami köstliches Pulled Pork mit Mashed Potatoes „gekocht“, während draußen die Sonne in allen Orangetönen hinter den Palmen verschwindet und die Moskitos das Zimmer von allen Seiten entern. Letzteres könnte – unnötig aber doch – schon fast wieder in die Kategorie „spektakulär“ fallen.