99 Tage Sommer – noch 20 Tage

99 Tage Sommer – wie klingt das für Euch? Für Max und mich wird damit ein weiterer Traum wahr: dem Winter entfliehen und dabei neue Länder entdecken, wieder mal richtig Zeit haben, um alles und vor allem nichts zu tun, das ist das Konzept.

Wie es dazu kam? Wie Ihr vielleicht wisst, arbeiten wir gerade an unserem ersten GEMEINSAMEN Buch – 111 Gründe, WIEN zu lieben, das im Frühjahr 2013 erscheinen wird. Das Manuskript dafür müssen wir im Dezember abgeben. Wie Ihr vielleicht auch wisst, hat Max gekündigt und wird sich erst im Frühjahr wieder einen neuen Job suchen. Was lag da näher, als diese Zeit sinnvoll zu nutzen? Passend zu unserem Buchtitel der 111 Gründe wäre natürlich ein Projekt 111 Tage Sommer näher gelegen, doch da wir Mitte/Ende März wieder in Wien sein müssen, um die Korrekturfahnen zu lesen und diverse Vermarktungsvorbereitungen zu treffen, haben wir uns für seligmachende 99 Tage entschieden.

Bis vor zwei Tagen lag das alles noch in weiter weiter Ferne. Unser Ticket ist schon seit vielen Wochen gebucht (Wien – Hongkong – Sydney – Perth – Wien), und auch das Hotel für die ersten 5 Tage in Hongkong sowie ein Apartment für unsere 4 Wochen in Sydney (Weihnachten und Silvester inklusive!) haben wir schon länger ausgesucht. Doch danach hatten wir kaum mehr Zeit für Planung: normaler Job, Buchprojekt inklusive intensiver Recherchen und sonstige regelmäßige Verpflichtungen, so lieb uns diese auch sind, nehmen einfach viel Zeit in Anspruch. Vorgestern dann plötzlich eine Wende. Denn als ich mich von meinen Lyrikfreunden und der alle 6 Woche stattfindenden Lyrikgruppe für die nächsten vier Monate verabschiedete, machte das Herz erstmals diesen verdächtigen Hüpfer, der soviel heißt wie: VORFREUDE!

Unerwartet durfte es gestern gleich noch einmal hüpfen. Bei der wöchentlichen Hula-Tanzstunde erfuhr ich, dass die nächsten zwei Wochen kein Kurs stattfindet – und stellte fest, dass ich beim nächsten Kurstermin bereits im Flieger nach Hongkong sitze. Also nochmal große Verabschiedung und verdächtiger, aber mittlerweile schon wieder etwas vertrauterer Hüpfer: VORFREUDE!

Seit ein paar Tagen pflege ich diese auf besondere Art: Nicht nur, dass wir unseren Adventkalender schon in Angriff genommen haben, um am Tag 24 des Kalenders unseren Abreisetermin zu haben, erlaube ich es mir, jeden Tag 1-2 Dinge auszuwählen, die ich mitnehmen werde. So entsteht langsam ein kleiner ansehnlicher Stapel, der natürlich keinesfalls zu groß werden darf, denn Shoppen auf Reisen ist einfach so schön, und für all die Fundstücke muss reichlich Platz bleiben. Ich will ja nicht wieder alle paar Tage zur Post laufen, um Päckchen aus aller Welt nach Hause zu schicken – obwohl das auch eine ganz besondere Erfahrung ist und einem später ziemliche Überraschungen eröffnet. Beim letzten Mal staunte ich nach 9 Monaten nicht schlecht darüber, was ich vor 8, 7, 6, 5 oder 4 alles nach Hause geschickt hatte – teilweise in den wunderbarsten exotischen Kartons, einmal sogar in original balinesische Jute eingenäht, von Hand von einem balinesischen Postbeamten!

Dem stetig wachsenden Dasalleskommtmit-Stapel kann man auch meine Prioritäten entnehmen, die für Außenstehende (ja ein bisschen wohl sogar für Max) etwas seltsam anmuten könnten: Meine schönste und schwierigste Entscheidung zugleich betrifft die Frage, welches Tagebuch ich mitnehme. Seit meinem Hamburg-Urlaub stehe ich ja auf die SMASH-Kollektion, die normalerweise etwas kleiner als A4, also durchaus reisetauglich ist. "Leider" habe ich auch eine Variante ergattert, die fast A3 ist und ungeahnte Möglichkeiten in der Gestaltung eröffnet. Sie würde sogar, wenn auch nur mit viel Ach und noch mehr Wehs, in meinen Handgepäcksrucksack passen. Aber will ich dieses Riesending wirklich 99 Tage herumschleppen? Die entscheidungsfaule Frau von heute erfindet flugs einen Oderdochlieberdas-Stapel und dort landet das große Teil dann – gemeinsam mit drei durchaus brauchbaren Alternativen 😉 Alle die mich kennen, wissen dann auch, dass man für dieses "schöne Tagebuch" dann auch ein kleines Bastel-Starterset mitnehmen muss, dessen Zusammenstellung schwieriger ist als alle Weihnachtsgeschenke zusammen. Diese selektive Aufgabe wird noch vertagt, noch fühle ich mich dieser nicht gewachsen.

Die zweitwichtigste Frage: Welche Flipflops kommen mit? Die schönsten oder doch lieber die hässlichsten, damit man sich unbedenklich bei der erstbesten Gelegenheit eine wunderschöne ausländische Neuanschaffung gönnen kann? Schnell zeichnet sich ab, dass der Oderdochlieberdas-Stapel schneller Zuwachs bekommt als der Dasalleskommtmit-Stape, denn auf ersterem landen nun auch drei Paar Flipflops.

Gestern haben wir uns dann noch ein wunderbares Gepäckstück gekauft, wobei bei unserem Gepäcksglück dieses voraussichtlich ohnehin nur von kurzer Dauer sein wird. Es ist jedenfalls eine Reisetasche mit Trolley-Funktion, die man superflach zusammenlegen kann und somit auch in einem Wohnmobil bequem unterbringen können sollte. Zudem ist dieses Modell (nicht mal 40 EUR!) mit einer kofferähnlichen Aufklappfunktion ausgestattet und weist zudem innen und außen reichlich Fächer auf, was der Hoffnung auf Ordnung eine gewisse Existenzberechtigung gibt. Ich bin gespannt! Das Foto ist nur ein Circa-Foto, denn der Koffer fährt noch in Max' Auto spazieren…

Ein weiteres Großprojekt hat weniger mit Beschaffung als mit Entsorgung zu tun. Seit Wochen schon arbeiten wir daran, alle unsere Lebensmittelvorräte zusammenzuessen. Und das klingt leichter, als es ist. Kühlschrank, Tiefkühler, Laden und Geheimladen – alles will so gut wie möglich geleert werden. Das gilt auch für andere Wohnbereiche, da ich weiß, wie schön es ist, nach einer solchen Reise in relativ leere vier Wände zurückzukehren. Man will ja Platz haben, um all die Reisefundstücke hübsch zu arrangieren, und erfahrungsgemäß braucht man nach einer solchen Reise auch sehr viel Luft zum Atmen und Ankommen. A propos Luft: Leider kämpfen Max und ich noch mit hartnäckigen Wehwehchens, die sich nicht so recht diagnostizieren und behandeln lassen wollen. Max hat es mit dem Ohr, ich mit den Bronchien und ich habe mich selten so auf einen Arzttermin gefreut wie auf den morgigen beim Lungenfacharzt. Der Dauerhusten macht nicht nur seit Wochen Kopfweh und den HNO ratlos, sondern ermüdet mich so, dass ich oft zwischendurch ein paar Minuten schlafen muss. Welch genialer Selbstschutz meines Körpers…

Stay tuned…


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